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Parcours Wolfsschlucht

Dieser Parcours liegt im Länderdreieck von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, nahe der A3 und ist von dieser Verkehrsschlagader in wenigen Minuten zu erreichen. Von unserem Laden sind es etwa 85km bis zur Wolfsschlucht, leider ein klein bisschen zu viel, um ständig dort zu sein, aber der Parcours hat Suchtpotential und so sind wir doch mehrmals im Jahr dort.

Der Parcoursbetrieb ist im Grunde eine One-Man-Show, umso beachtlicher, was hier auf die Beine gestellt wurde und wird! Peter Ament zeichnet sich hier verantwortlich und hat wirklich ganze Arbeit geleistet, als er 2013 den Parcours im alten Sandsteinbruch eröffnete.

Über hundert Stufen mussten hier mühsam per Hand angelegt werden, um das Gelände begehbar zu machen. Bei nasser Witterung kann der Untergrund schon mal etwas rutschig werden, nichts für reine Stadtkinder, aber alle anderen werden hier bei jedem Wetter einen Riesenspaß haben. Der Parcours ist vergleichsweise kleinräumig, aber dafür folgt hier wirklich ein Ziel, der insgesamt etwa 30 Stationen, aufs andere, keine langen Wege, mehr Schießen als Wandern .

Wenn es mal richtig heiß ist, sind die Höhenmeter und das an vielen Stellen relativ offene Gelände allerdings nicht zu unterschätzen – dank Peters Verpflegungsstation kann man aber auch das überleben, selbst wenn man sein Wasser mal vergessen hat.

Der Parcours ist gespickt mit genialen Schüssen, ein Spielplatz für Schützen jeden Alters, ein ständiges Hoch und Runter. Nochmal, nichts für Leute mit zwei linken Füßen und beim Steilschuss auf die Phantasieziele von MMC sollten Menschen mit Höhenangst oder Gleichgewichtsstörungen lieber mal einen Meter hinter der Abschusskante bleiben, gleiches gilt für den fast senkrechten Bergabschuss von den Baumstämmen über einem der Tümpel. Für alle, die keinerlei derartigen Probleme haben, ist der Parcours schießtechnisch gesehen einfach nur der Hammer! Auch für Naturliebhaber ist ein Besuch immer lohnend, neben seltenen Schmetterlingen, kann man hier gelegentlich auch mal einen Habicht oder Sperber beim Trinken an den von Peter angelegten Tümpeln beobachten. Diese künstlichen Kleingewässer werden von den selten gewordenen Gelbbauchunken bewohnt, die sich hier sichtlich wohl fühlen und gut vermehren.

In den Ritzen der Sandsteinhügel leben Feuersalamander und andere Amphibien und wer einen Blick dafür hat, der kann auch viele Reptilienarten beobachten, unter anderem Ringel- und Glattnattern, die sich in dem von Menschenhand geprägten Gelände heimisch fühlen und hier einen Rückzugsort gefunden haben – der Parcours ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich Bogensport in der Natur und Natur- bzw. Artenschutz nicht gegenseitig ausschließen müssen, im Gegenteil, denn erst durch die Parcourspflege bleibt das Gelände langfristig offen, reich strukturiert und somit ein geeigneter Lebensraum für viele seltene Tierarten und für uns Bogenschützen ein kleines Paradies zum Ausüben unseres Sportes, zum Abschalten und Ausspannen. Die Wölfe im Gelände sind natürlich nicht echt und dürfen beschossen werden.

Ein paar kleine Wermutstropfen zum Schluss, so sind z.B. die Tiere nicht immer alle so neu, wie man das aus manch anderem Vereinsparcours gewöhnt ist, dennoch aber meist so gut repariert, dass die Pfeile auch bei Compoundbögen noch gut gestoppt werden, die Wegeführung und Zielbenennung an einigen wenigen Stationen könnte noch etwas klarer ausfallen und an zwei Stellen im Parcours sieht es bisweilen etwas chaotisch aus, weil hier einfach viel herumliegt, aber das bekommt Peter mit Sicherheit auch noch in den Griff. Wer darüber hinwegsehen kann und im Hinterkopf behält, dass hier im Grunde ein Mann und nicht eine ganze Vereinsabteilung die Arbeit leistet, der kann hier wirklich einen für unsere Gegend spannenden Tag im Parcours verbringen. Wir freuen uns jedes Mal auf’s Neue, wenn es wieder einmal zu Peter in die Wolfsschlucht geht!